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Süßwasserqualle

© Uwe Ohse
Süßwasserqualle
Eine Süßwasserqualle aus dem Üttelsheimer See in Duisburg, aufgenommen am 4.8.2006.

Die grünliche Färbung ist echt. Ich habe sie relativ früh in der Quallensaison (soll heißen: bis Anfang August ungefähr) öfters so gesehen.

Tja, was weiß ich über diese Tiere? Nicht _so_ viel.

Sie steigen langsam auf und ab, sind dabei aber immer noch schnell genug, um das Fotografieren nur beschränkt zur Freude zu machen. Seitwärtsbewegungen sind eher durch die Strömungen bedingt. Solche Strömungen erzeugt schon der Fotograf mit seiner Kamera beim Versuch, die Qualle einzufangen (man erzeugt mit jeder Bewegung eine kleine Strömung, die schon reichen kann, die Qualle 5cm wegzubewegen).
Manchmal scheinen die Quallen auf der Seite zu liegen - vermutlich ist das durch den Beobachter (bzw. die durch ihn verursachten Strömungen) bedingt. Wenn wieder Ruhe im Wasser einkehrt, ist die Qualle wieder in normaler Haltung zu sehen (Süßwassermeduse [ND]).
Man kann sie zwar oft direkt unter der Oberfläche sehen, aber meist sind sie deutlich tiefer, manchmal auch auf 5 bis 6 Meter. Ich sah' sie genau oft in Bereichen mit Wassertiefen von bis 2 Meter wie in tieferen Bereichen.

Sie werden in der Medusenform maximal 2cm groß, die Tenktakel, von denen sie mehr als 600 Stück haben können, nicht mitgerechnet. In Medusenform kann man sie in der warmen Jahreszeit sehen, maximal von Ende Juni bis Ende September vielleicht.
Da ich schon "in Medusenform" schrieb liegt nahe, daß es eine zweite Form gibt - die eines 0.5 bis 2mm (ja, Millimeter) großen Polypen, von dem sich die Meduse im Sommer abspaltet (Knospung). Den Polypen habe ich noch nie bewußt gesehen - wahrscheinlich würde ich ihn nicht erkennen.
Es ist wahrscheinlich der Polyp, der sich in unseren Breiten vermehrt. Bis vor ein paar Jahren galt es noch als ausgemacht, daß sich die Medusen hierzulande nicht vermehren, mittlerweile scheint das aber nicht mehr ausgeschlossen zu werden.

Die Tiere sind ungefährlich, jedenfalls hat noch niemand etwas Anderes berichtet (direkter Kontakt tötet zumindest mich nicht Bild: Lächelndes Gesicht. Die Medusen ernähren sich wahrscheinlich von Kleinstkrebsen, Rädertierchen und einzelligen Eukaryoten. Die Fliege in Süßwasserqualle mit Fliege hat von einer Süßwasserqualle schon wegen ihrer Größe nichts zu fürchten.
Die Polypen haben ebenfalls Fangarme und ähnliche Ernährungsgewohnheiten.

Heimisch sind sie in Ostasien, nach Europa und Amerika eingeschleppt wurden sie um 1880. Seit etwa 20 Jahren (nicht daß mich jemand darauf festnagelt - das muß ich noch genauer recherchieren) verbreiten sie sich stärker.
Warum erst jetzt? Das ist eine interessante Frage, die man auch bei anderen Einwanderern nicht beantworten kann - erst "gammeln" sie Jahrzehnte oder Jahrhunderte herum, schaffen es kaum, aus Ziergärten zu entkommen oder sich zu vermehren, dann fassen sie plötzlich in stabilen Populationen Fuß, und irgendwann später vermehren sie sich - obwohl es wohl bei der Mehrheit der einwandernden Arten nicht so weit kommt.
Vielleicht ist es der Klimawandel, vielleicht hat sich die Wasserqualität in irgendwelchen Gewässern, die als Brücke gebraucht wurden, in irgendeinem Punkt entscheidend gebessert oder verschlechtert, vielleicht schaffen es die Polypen erst seit ein paar Jahrzehnten, den Lufttransport via Vogel zu überstehen, vielleicht gibt's die passende Vogelsorte erst seit kurzer Zeit hier, vielleicht ...

In Duisburg gibt's sie in einigen Seen und auch in ehemaligen Klärbecken. Anderswo wurden sie in schwach fließenden Gewässern gesichtet.

2007 war für mich kein gutes Jahr für Quallenfotografie - ich glaube, ich hab' ein einziges brauchbares Bild gemacht (Süßwasserqualle 1/2007). Es gab ungefähr so viele Quallen wie sonst auch (nur 2003 gab's mal viel mehr, und 2004 habe ich entweder sehr wenige oder gar keine gesehen), aber der See des Tauchvereins hat das ganze Jahr über unendlich schlechte Sicht gehabt, und der andere Duisburger See mit Quallengarantie war mir weitgehend versperrt.

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https://uwe.ohse.de/data/o/0/4527/IMG_1322-nbf_.JPGhttps://uwe.ohse.de/data/o/0/4527/IMG_1322-nbf.JPG
Eine Süßwasserqualle aus dem Üttelsheimer See in Duisburg, aufgenommen am 4.8.2006.

Die grünliche Färbung ist echt. Ich habe sie relativ früh in der Quallensaison (soll heißen: bis Anfang August ungefähr) öfters so gesehen.

Tja, was weiß ich über diese Tiere? Nicht _so_ viel.

Sie steigen langsam auf und ab, sind dabei aber immer noch schnell genug, um das Fotografieren nur beschränkt zur Freude zu machen. Seitwärtsbewegungen sind eher durch die Strömungen bedingt. Solche Strömungen erzeugt schon der Fotograf mit seiner Kamera beim Versuch, die Qualle einzufangen (man erzeugt mit jeder Bewegung eine kleine Strömung, die schon reichen kann, die Qualle 5cm wegzubewegen).
Manchmal scheinen die Quallen auf der Seite zu liegen - vermutlich ist das durch den Beobachter (bzw. die durch ihn verursachten Strömungen) bedingt. Wenn wieder Ruhe im Wasser einkehrt, ist die Qualle wieder in normaler Haltung zu sehen (Süßwassermeduse [ND]).
Man kann sie zwar oft direkt unter der Oberfläche sehen, aber meist sind sie deutlich tiefer, manchmal auch auf 5 bis 6 Meter. Ich sah' sie genau oft in Bereichen mit Wassertiefen von bis 2 Meter wie in tieferen Bereichen.

Sie werden in der Medusenform maximal 2cm groß, die Tenktakel, von denen sie mehr als 600 Stück haben können, nicht mitgerechnet. In Medusenform kann man sie in der warmen Jahreszeit sehen, maximal von Ende Juni bis Ende September vielleicht.
Da ich schon "in Medusenform" schrieb liegt nahe, daß es eine zweite Form gibt - die eines 0.5 bis 2mm (ja, Millimeter) großen Polypen, von dem sich die Meduse im Sommer abspaltet (Knospung). Den Polypen habe ich noch nie bewußt gesehen - wahrscheinlich würde ich ihn nicht erkennen.
Es ist wahrscheinlich der Polyp, der sich in unseren Breiten vermehrt. Bis vor ein paar Jahren galt es noch als ausgemacht, daß sich die Medusen hierzulande nicht vermehren, mittlerweile scheint das aber nicht mehr ausgeschlossen zu werden.

Die Tiere sind ungefährlich, jedenfalls hat noch niemand etwas Anderes berichtet (direkter Kontakt tötet zumindest mich nicht Bild: Lächelndes Gesicht. Die Medusen ernähren sich wahrscheinlich von Kleinstkrebsen, Rädertierchen und einzelligen Eukaryoten. Die Fliege in Süßwasserqualle mit Fliege hat von einer Süßwasserqualle schon wegen ihrer Größe nichts zu fürchten.
Die Polypen haben ebenfalls Fangarme und ähnliche Ernährungsgewohnheiten.

Heimisch sind sie in Ostasien, nach Europa und Amerika eingeschleppt wurden sie um 1880. Seit etwa 20 Jahren (nicht daß mich jemand darauf festnagelt - das muß ich noch genauer recherchieren) verbreiten sie sich stärker.
Warum erst jetzt? Das ist eine interessante Frage, die man auch bei anderen Einwanderern nicht beantworten kann - erst "gammeln" sie Jahrzehnte oder Jahrhunderte herum, schaffen es kaum, aus Ziergärten zu entkommen oder sich zu vermehren, dann fassen sie plötzlich in stabilen Populationen Fuß, und irgendwann später vermehren sie sich - obwohl es wohl bei der Mehrheit der einwandernden Arten nicht so weit kommt.
Vielleicht ist es der Klimawandel, vielleicht hat sich die Wasserqualität in irgendwelchen Gewässern, die als Brücke gebraucht wurden, in irgendeinem Punkt entscheidend gebessert oder verschlechtert, vielleicht schaffen es die Polypen erst seit ein paar Jahrzehnten, den Lufttransport via Vogel zu überstehen, vielleicht gibt's die passende Vogelsorte erst seit kurzer Zeit hier, vielleicht ...

In Duisburg gibt's sie in einigen Seen und auch in ehemaligen Klärbecken. Anderswo wurden sie in schwach fließenden Gewässern gesichtet.

2007 war für mich kein gutes Jahr für Quallenfotografie - ich glaube, ich hab' ein einziges brauchbares Bild gemacht (Süßwasserqualle 1/2007). Es gab ungefähr so viele Quallen wie sonst auch (nur 2003 gab's mal viel mehr, und 2004 habe ich entweder sehr wenige oder gar keine gesehen), aber der See des Tauchvereins hat das ganze Jahr über unendlich schlechte Sicht gehabt, und der andere Duisburger See mit Quallengarantie war mir weitgehend versperrt.

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Canon A620, F/4, 1/60stel, bei 7.3mm Brennweite (entspricht 35mm Kleinbild). Kein Blitz, die Lichtquelle war eine Handlampe. 50% Ausschnitt.
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